Die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Die Gedenkstätte erinnert an die Opfer, das Unrecht und die Geschichte des NS-Zwangsarbeitseinsatzes in Leipzig und dessen Folgen. Am Standort der HASAG, dem ehemals größten Rüstungsbetrieb Sachsens, erinnert sie exemplarisch an den Arbeitseinsatz tausender ziviler Zwangsarbeiter:innen, Kriegsgefangener und KZ-Häftlinge während des Zweiten Weltkriegs im städtischen Raum.
Die Gedenkstätte steht als Anlaufstelle für ehemalige Zwangsarbeiter:innen und deren Angehörige zur Verfügung, erforscht noch unbeleuchtete Aspekte des Themas und sammelt historische Zeugnisse.
Die Dauerausstellung wird ergänzt durch öffentliche Veranstaltungen, Führungen, Stadtteilrundgänge und Bildungsangebote.
Aktuelles
»Befreit in Leipzig 1945« – Das Kriegsende aus der Perspektive von Zwangsarbeiter:innen
Plakatkampagne und virtuelle Ausstellung
Ab Donnerstag, den 13. März 2025 ziehen großformatige farbige Illustrationen und Zitate in den Leipziger Straßenbahnen und in ausgewählten Schaufenstern die Blicke auf sich. Dahinter steht das Projekt »Befreit in Leipzig 1945« der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig (GfZL). Mit einer breitangelegten Plakat-Kampagne, einer dazugehörigen virtuellen Ausstellung und einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm nimmt die Gedenkstätte das Kriegsende in Leipzig vor 80 Jahren in den Blick.
Ein besonderes Highlight ist die virtuelle Ausstellung, die ab dem 13. März 2025 auf der Website der Gedenkstätte abrufbar ist. In der Ausstellung werden die Zwangsarbeiter:innen vorgestellt, die auf den Plakaten zu Wort kommen. Zudem hat ein großes Team an freien und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen der Gedenkstätte für die Ausstellung persönliche Zeugnisse wie Tagebücher, Erinnerungsberichte, Briefe, Zeichnungen und Fotografien zusammengetragen und ausgewertet. Mit diesen – teilweise neuen – Quellen ist es möglich, einen vielschichtigen Blick auf das Frühjahr 1945 und die Befreiung Leipzigs am 18. April 1945 zu vermitteln.
Gerahmt wird das Projekt von einem breiten Veranstaltungsprogramm.
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Drastische Einschränkungen bei der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig: Kürzere Öffnungszeiten und weniger Bildungsangebote
Die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig (GfZL) muss vorläufig ihre Öffnungszeiten von fünf auf drei Tage in der Woche verkürzen. Bildungsangebote wie Führungen und Stadtteilrundgänge können bis auf Weiteres nur eingeschränkt angeboten werden.
Der Grund: Wir befinden uns derzeit in einer sehr unsicheren finanziellen Situation, die uns enge Grenzen setzt. Sowohl die Stadt Leipzig als auch der Freistaat Sachsen befinden sich in der vorläufigen Haushaltsführung. Dies bedeutet für uns, dass wir zum einen nicht wissen, welche finanziellen Mittel uns im Jahr 2025 tatsächlich zur Verfügung stehen. Und zum anderen heißt es, dass wir derzeit nur vorläufige Abschläge unserer Fördermittel abrufen können. Dies bringt für uns eine hohe Planungsunsicherheit mit sich.
„Für die GfZL bedeutet das konkret: Wir müssen Freitag und Samstag schließen und unser Bildungsangebot reduzieren, da wir vorerst keine freien Guides und Aushilfen beschäftigen können,“ so Jonas Kühne vom Trägerverein Erinnern an NS-Verbrechen in Leipzig e.V. „Gerade angesichts der aktuellen politischen Entwicklung ist das ein alarmierendes Zeichen, wenn historisch-politische Bildung runtergefahren werden muss.“ Wir bedauern diese Einschnitte sehr.
Sobald sich die finanzielle Lage entspannt, wir verlässliche Informationen seitens unserer Fördermittelgeber:innen haben und besser planen können, möchten wir natürlich unsere Angebote wieder verstärken und die Öffnungszeiten auf fünf Tage ausweiten.
Mehr: Download der Pressemitteilung vom 27. Januar 2025 als PDF